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HeinrichHannover

Tim und Töffel

Tim und Töffel waren gute Freunde. Sie wohnten in einer ziemlich ärmlichen Hütte. Gern hätten sie ein besseres Haus gehabt, aber sie hatten nicht viel Geld. Und so arbeiteten sie daran, ihre Hütte ein bisschen wohnlich zu gestalten. Tim, der ein geschickter Handwerker war, machte meistens die Arbeit, die im Haus zu tun war. Und Töffel besorgte, was dazu gebraucht wurde. Aber dabei verstand er manchmal falsch, was Tim sagte. Und dann gab es Streit. Doch bald vertrugen sie sich wieder, wie sich das unter guten Freunden gehört.

Einmal ging im Wohnzimmer das Licht aus. Die Glühbirne in der Lampe war durchgebrannt. Da sagte Tim zu Töffel:

„Töffel, sei so lieb und besorg eine Birne.“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Nach einiger Zeit kam Töffel zurück. Und was hatte er in der Hand? (Eine essbare Birne)

Als Tim sah, was Töffel anbrachte, fasste er sich an den Kopf und sagte: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal ging am Spülbecken der Wasserhahn kaputt und ließ sich nicht mehr zudrehen, und das Wasser spritzte in die Küche. Da hielt Tim mit dem Daumen den Wasserhahn zu und rief: „Tim, besorg mal schnell einen neuen Hahn!“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Nach einiger Zeit kam Töffel zurück. Und was trug er unter dem Arm? (Einen Kikeriki-Hahn)

Als Tim sah, was Töffel anbrachte, fasste er sich an den Kopf und sagte: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal wollte Tim in der Zeitung lesen. Aber er konnte die Buchstaben gar nicht mehr richtig erkennen. Und da sagte er: „Töffel, ich brauche eine Brille. Bist du so lieb und kaufst mir eine Brille?“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Nach einiger Zeit kam Töffel zurück. Und was schleppte er da heran? (Eine Klobrille)

Als Tim sah, was Töffel anschleppte, fasste er sich an den Kopf und sagte: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal schaute Tim in seinen Geldbeutel und sah, dass gar kein Geld mehr darin war. Da sagte er: „Töffel, wir brauchen Geld zum Einkaufen. Auf dem Bankkonto haben wir noch etwas. Bist du so lieb und holst uns Geld von der Bank?“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Als Töffel nach einer Stunde immer noch nicht zurück war, ging Tim ihn suchen. Er fand ihn unter einer Bank im Park.

„Was machst du denn hier?“ fragte Tim. „Ja, ich sollte doch Geld von der Bank holen,“ sagte Töffel, „ich habe überall gesucht, aber es war kein Geld auf der Bank, auch nicht darunter.“

Da sagte Tim: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal wollte Tim auf dem Schreibcomputer einen Brief schreiben. Aber die Maus funktionierte nicht. Da sagte er: „Töffel, unsere Maus ist kaputt. Bist du so lieb und besorgst mal eine neue Maus?“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Nach einiger Zeit kam Töffel zurück. Und was trug er da? (Eine lebende Maus)

Als Tim sah, was Töffel da trug, fasste er sich an den Kopf und sagte: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal gingen Tim und Töffel auf der Wiese spazieren, und da sahen sie einen Bullen, der sich eines seiner Hörner abgestoßen hatte. Da sagte Tim: „Töffel, wir können doch den armen Bullen nicht mit einem Horn herumlaufen lassen. Wir müssen ein Horn finden und es dem Bullen ankleben. Bist du so lieb und besorgst ein Horn?“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Nach einiger Zeit kam Töffel zurück. Und was trug er da? (Ein Horn zum Tuten)

Als Tim sah, was Töffel da besorgt hatte, fasste er sich an den Kopf und sagte: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal wollte Tim eine Obsttorte backen. „Töffel, was magst du lieber,“ fragte er, „eine Torte mit Stachelbeeren oder mit Johannisbeeren?“ „Ist mir egal,“ sagte Töffel. „Mir auch,“ sagte Tim, „Töffel, bist du dann so lieb und besorgst uns ein paar Beeren?“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Es dauerte ziemlich lange, bis Töffel zurückkam. Und was führte er an der Leine ?“ (Zwei Bären)

Als Tim sah, was Töffel da anbrachte, fasste er sich an den Kopf und sagte: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal, als der Wind wehte, sagte Tim: „Bei diesem Wind könnten wir schön Drachen steigen lassen, wenn wir einen hätten. Töffel, sei doch so lieb und besorg uns einen Drachen.“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Töffel blieb diesmal stundenlang weg und Tim kriegte schon Angst, dass er sich verlaufen habe. Aber schließlich klopfte es doch an die Tür und draußen stand Töffel mit einem riesigen feuerspeienden Drachen.

Als Tim sah, was Töffel da anbrachte, fasste er sich an den Kopf und sagte: „Ach,Töffel, was bist du doch für ein Esel!“

Einmal wollte Tim das Schloss der Haustür reparieren. Es war verrostet und der Schlüssel ließ sich nicht mehr drehen. Schließlich brach der Schlüssel ab und die eine Hälfte blieb im Schloss stecken. „Jetzt müssen wir ein neues Schloss kaufen,“ sagte Tim, „Töffel, bist du so lieb und besorgst uns ein neues Schloss?“

„Ist gut,“ sagte Töffel und verschwand.

Diesmal blieb Töffel drei Tage und drei Nächte weg, und Tim weinte viele Tränen, weil er dachte, Töffel würde nie wiederkommen. Aber dann kehrte er doch zurück. Tim sah gleich, dass Töffel mit leeren Händen kam. Aber er war so froh, dass Töffel überhaupt wiederkam, dass er ihn umarmte und sagte: „Wie schön, dass du wieder da bist.“

Nach einiger Zeit fragte er dann doch: „Töffel, warum hast du denn kein Schloss gekauft?“

„Ich habe ein Schloss gekauft,“ sagte Töffel, „es ist nicht weit von hier. Mir ist ein König begegnet, der nicht mehr gebraucht wurde, und der hat mich gefragt, ob ich sein Schloss haben wollte. Das Schloss würde auch nicht mehr gebraucht und es wäre für einen Euro zu haben. Da bin ich mitgegangen und habe mir das Schloss angesehen und fand es sehr schön. Und dann habe ich das Schloss mit allem, was dazu gehört, für einen Euro gekauft.“

„Mit allem, was dazugehört?“ fragte Tim.

„Ja,“ sagte Töffel, „mit einer goldenen Kutsche und Pferden und allem, was ein König so hat. Natürlich gibt es da auch eine große Küche mit einem Koch und einen großen Park mit einem Gärtner. Nur seine Königin hat der König mitgenommen. Aber vielleicht hat er seine Prinzessinnen für uns dagelassen.“

Da konnte Tim eine Zeitlang gar nichts sagen, weil ihm alle Worte im Halse stecken blieben. Aber dann sagte er: „Ach, Töffel, was bist du doch für ein Glückskind!“

Ja, das war die Geschichte von Tim und Töffel. Und wer will, kann jetzt erzählen, wie es mit Tim und Töffel weitergegangen ist.